Weiße Mauern umschreiben ein eigenständiges Geviert, in dem das Gemeindehaus und die zugeordneten Freibereiche liegen. Zwischenräume und Zugänge binden die geplante Bebauung in den Bestand ein: So wird der Kirchvorplatz an der dritten Seite nach Süden gefasst. Hier liegt auch der Eingang in das Gemeindehaus gegenüber dem neu geschaffenen Eingang der Kirche. Der Vorplatz wird entsprechend seiner Bedeutung im städtischen Zusammenhang aufgewertet. Zwischen Kirche und Gemeindehaus entsteht eine Gasse, die vom Kirchvorplatz in den rückwärtigen, westlichen Gartenbereich führt. Zum Straßenraum hin bildet die Bebauung eine klare Raumkante. Die Flächen zwischen Mauer und Fahrbahn werden zum Parken genutzt. Der bisherige Eingangsbereich wird erweitert zur Aufnahme der verlegten Kapelle. Die flache, neue Bebauung spricht eine ähnliche Sprache wie die Kirche mit ihren großen weißen Wandflächen. Sie bildet mit der Kirche eine Einheit und schafft mit dem liegenden Baukörper dennoch eine Polarität in der Plastik zum aufstrebenden Körper der Kirche.
Es gibt nach außen zum Straßenraum wenige Öffnungen in den weißen Wänden des Gemeindehauses. Die Innenräume erschließen sich nicht sofort von außen, sondern wollen erkundet werden. Die einschwingende, einladende Geste des Haupteingangs bekommt ein großes Gewicht. Die gebogene Wand des Gemeindesaals schafft nicht nur markante Innenraumsituationen im Kontrast zum orthogonalen Wandraster, sondern sie weist auch auf die herausgehobene Bedeutung des Saals hin. Vom Eingang führt die gebogene Wand in den Gartenbereich des Gemeindehauses, der nach Süden durch eine Stützmauer geschützt ist und der als Erweiterung und Fortsetzung der Innenräume verstanden wird. Der Gruppenraum und der Saal öffnen sich nach Westen über Glasflächen in diesen Garten. Mit sparsamen Mitteln soll ein markanter Ort für das Gemeindeleben geschaffen werden, der nicht nur „Nutzflächen“ bereit hält, sondern Innen- und Außenräume schafft, die dazu einladen, vielfältig genutzt zu werden und die in ihrer reduzierten Sprache durch Licht, bewegte Zwischenräume und Außenöffnungen wirken und lebendig werden.