Der Neubau der Petrus-Jakobus-Kirche mit Gemeindehaus schließt die Südseite eines Quartiersplatzes ab, auf dem regelmäßig ein Wochenmarkt stattfindet. Kirche und Gemeindehaus bilden im Quartier ein ruhiges, beständiges, nach außen hin eher geschlossen wirkendes Gebäudeensemble. Im Erdgeschossbereich öffnen beide Gebäudeteile sich zu einem gemeinsamen Hof, der zum Quartiersplatz hin orientiert ist. Längs der Gebäudespange entsteht eine lineare, offene Raumfolge von Altarbereich, Kirchenraum, verbindendem Hofbereich bis hin zu den zwei zusammenschaltbaren Gemeindesälen.
Die Außenwandflächen der Gebäude sind als Ziegelmauerwerk ausgebildet, das geschlämmt ist, wodurch das neue Gebäudeensemble auf angemessene Weise mit den verputzten Bauten der Umgebung korrespondiert. Eine Folge von geneigten Dachflächen prägt die äußere Gestalt und verbindet die beiden Gebäudeteile zu einer stadträumlichen Einheit. Gleichzeitig korrespondieren sie mit den Satteldächern der Umgebungsbebauung.
Die geneigten Dachflächen schließen den Kirchenraum nach oben ab und geben ihm seine charakteristische Raumgestalt. Der Kirchenraum hat einen eindeutig sakralen Charakter mit einem deutlich erhöhten Lichtraum über dem Altarbereich, der von einer Fensterfläche im Osten und von einer Fensterfläche im Süden belichtet wird. Der Lauf des Tageslichts bestimmt die Lichtstimmung im Kirchenraum. Der Kirchenraum öffnet sich seitlich zu einen Gartenhof hin, der Teil eines Raumbandes ist, das Kirche und Gemeindehaus verbindet und als eine Art Distanzzone nach Süden hin zur Wohnbebauung ausgebildet ist.
Die südlich anschließende Wohnbebauung war als Ideenteil Bestandteil des Wettbewerbs und wurde nach den städtebaulichen Vorgaben eines anderen Büros umgesetzt.
Mitarbeit: Stefanie Schmitt (Projektleitung ab 2015), Alexander Schilling (Projektleitung bis Ende 2014), Peter Hoffmann, Anita Michalski, Phi Long Ngo, Christoph Panzer
Mitarbeit Wettbewerb: Lena Bedal, Anita Michalski, Alexander Schilling, Stefanie Schmitt
Lichtplanung: lunalicht, Prof. Matthias Friedrich, Karlsruhe
Tragwerksplanung: Prof. Faltlhauser Beratende Ingenieurgesellschaft mbH, Reutlingen