Die Notwendigkeit eines barrierefreien Zugangs zum Amtsgericht war Ausgangspunkt für die Neugestaltung des Eingangsbereichs. Er entsprach zudem nach diversen Ergänzungen, kleinen Umbauten sowie einer Verschmälerung des Bürgersteigs zugunsten von Parkplätzen schon länger nicht mehr den Erwartungen an den Haupteingang einer der wichtigen Institutionen der Stadt. Besonders die zentrale Lage des Amtsgerichts am Schlossplatz in Sichtweite des Bundesverfassungsgerichts und gegenüber der Staatlichen Kunsthalle bedurfte einer angemessenen Darstellung der Adresse.
Von außen zunächst nicht zu vermuten birgt die weitläufige Eingangshalle Qualitäten als Architekturzeugnis seiner Zeit. Ziel war, durch einen großzügigen Eingangsbereich das Gebäude auf selbstverständliche Weise zu ergänzen und eine zeitlose, vornehme Haltung auszudrücken, die der Institution angemessen ist.
Die neue, flache Zugangsrampe vor der Fassade ist gut zu benutzen und kommt ohne störende Geländer und Handläufe aus. Eine große verglaste automatische Schiebetür erleichtert den Eintritt und kann als einladende Geste und als Hinweis auf eine offene Institution verstanden werden. Trotzdem konnten alle Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.
Die Gestaltung ist auf wenige Bauelemente reduziert, die durch ihre Plastizität und Materialität wirken: Stahl, Glas, Stein. Das große, dünn auslaufende Vordach wurde aus Stahlplatten vorgefertigt. Es schützt und markiert den Eingang. Der Schriftzug „Amtsgericht“ ist aus dem Stahl des Vordachs herausgearbeitet. Die einfache Zugangstreppe und die Rampe sind aus schweren Basaltlavaplatten und -blöcken errichtet. Die Eingangsverglasung ist ohne sichtbaren Rahmen in das große Stahlelement montiert. Nur die Rahmen der beiden Schiebetür-Flügel sind sichtbar und gleiten als leichte, freie Elemente vor der großen Verglasung.