Die katholische Kirchengemeinde in Leipzig wollte im Stadtzentrum von Leipzig eine neue Propsteikirche bauen. Außerdem wurden ein Gemeindezentrum mit Saal und Büroräumen sowie vier Wohnungen benötigt. Der Kirchenraum wird durch frei stehende Wandscheiben eingefasst, die als steinerne Stelen ausgebildet sind. Die höchste Wandscheibe bildet den Turm und markiert die stadträumlich wichtige Kreuzung. Mit zwei weiteren Stelen bildet der Turm die große Eingangsfassade am Wilhelm-Leuschner-Platz. Es entsteht nicht nur ein markantes und einprägsames Erscheinungsbild im Stadtraum, sondern die Wandscheiben der Portalfassade verweisen in ihrer „Dreiheit“ auch auf den Namen der Kirche „Sankt Trinitatis“.
Innenräumlich bildet der Altar vor der zugehörigen Wandscheibe das Gegenüber zum Eingangsportal. Der Weg durch den Kirchenraum führt über das Portal bis zur Altarwandscheibe, die von außen durch ihre größere Höhe sichtbar im Zentrum der Anlage steht. Zwischen Kirche und Gemeinderäumen entsteht ein kleiner, geschützter Innenhof, der Kirche und Gemeinderäume verbindet. Die Wandscheiben orientieren sich an den Traufhöhen der angrenzenden Bebauung und führen den städtischen Maßstab weiter. Sie gliedern die Baumassen und geben der Kirche im Stadtbild das nötige Gewicht. Durch ihre Verjüngung nach oben stellen sie innen wie außen plastisch die Verbindung von „Himmel und Erde“ dar. Sie schließen den Kirchenraum ab, jedoch entsteht durch die Spalten gleichzeitig ein offenes Raumgefüge, das durchlässig und einladend ist.
Propsteikirche St. Trinitatis
Leipzig
Bauherr: Katholische Propsteipfarrei St. Trinitatis, Leipzig
Mitarbeit Wettbewerb: Lena Bedal, Anita Michalski, Stefanie Schmitt, Christian Deis, Alexander Schilling