Der Innenraum der Kirche soll weiterentwickelt und den liturgischen Anforderungen angepasst werden. Insbesondere sollen auch die Prinzipalstücke, die wie der Marienaltar ein Frühwerk von Otto Herbert Hajek sind, angemessen eingebunden werden. Für den bestehenden Innenraum ist die Lichtsituation charakteristisch und raumbestimmend: Der Altarbereich wird durch die Ausleuchtung zu einem eigenen „Lichtraum“, der vom übrigen, gedämpft ausgeleuchteten Kirchenraum getrennt erfahren wird.
Es wird vorgeschlagen, Kirchenschiff und Altarraum durch eine geänderte Lichtsituation zusammenzuführen. Im Altarraum werden drei gestaffelt angeordnete Wandscheiben vorgeschlagen, die das Seitenlicht differenzieren. Sie schaffen abgestufte Lichtflächen, die das gedämpfte Licht des Hauptraums weiterführen und zu einem eigenen Abschluß bringen.
Die Wandscheiben sind jeweils den lithurgischen Orten zugeordnet und fassen diese auch räumlich. Der Ambo erhält durch die eigene Rückwand eine „Verankerung“ im Raum. Tabernakel und Kreuz sind in der größten Scheibe hinter dem Altar integriert.
Die dritte Wandscheibe markiert den Taufort, der direkt am Licht steht in der Flucht des Seitenschiffes. Der räumlichen Ordnung entspricht auch eine inhaltliche: Die rechte Scheibe steht für das Wort und die Verkündigung. Die mittlere steht für den Leib und die Auferstehung Christi. Und die linke steht für die Taufe und den Geist.
Die frei eingestellten Scheiben würdigen das konstruktive Gefüge des Hallenraums. Das ursprüngliche Konzept der um eine Mittelachse ausbalancierten Asymmetrie im Raum wird durch die asymmetrisch gestellten Wandscheiben fortgeführt. Es entsteht ein weiterentwickelter Kirchenraum, bei dem die mysthische, gedämpfte Lichtsituation einen neuen Abschluß findet. Altarraum und Kirchenschiff werden räumlich verbunden. Es entsteht ein differenzierter „Lichtraum“.